Entwicklung der Märkte

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR PKW UND LEICHTE NUTZFAHRZEUGE

Im Geschäftsjahr 2020 fiel das globale Pkw-Marktvolumen mit 67,7 Mio. Einheiten aufgrund der Covid-19-Pandemie signifikant unter das Niveau des Vorjahres (−15,2 %). Dies war auf Jahresbasis der dritte Rückgang in Folge. Von diesem Einbruch waren alle Regionen betroffen. Überdurchschnittliche Einbußen verzeichneten dabei die Gesamtmärkte Westeuropa, Südamerika und Afrika, während in Asien-Pazifik sowie Nahost der prozentuale Rückgang im Vergleich dazu geringer ausfiel.

Die weltweite Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen lag im Berichtsjahr signifikant unter dem Vorjahresniveau.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen wurden wesentlich durch fiskalpolitische Maßnahmen beeinflusst, die im abgelaufenen Geschäftsjahr maßgeblich zur uneinheitlichen Absatzentwicklung in den Märkten beigetragen haben. Zu diesen Maßnahmen zählten Steuersenkungen oder -erhöhungen, Förderprogramme und Kaufprämien sowie Importzölle.

Nichttarifäre Handelshemmnisse zum Schutz der jeweiligen heimischen Automobilindustrie erschwerten darüber hinaus den Austausch von Fahrzeugen, Teilen und Komponenten.

Europa/Übrige Märkte

In Westeuropa verfehlte die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im Berichtsjahr mit 10,9 Mio. Fahrzeugen um −24,5 % das Vorjahresniveau erheblich. Die negativen Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 waren bereits ab dem letzten Drittel des ersten Quartals in allen Ländern der Region spürbar. Nach dem drastischen Rückgang zu Beginn des zweiten Quartals kam es in den folgenden Monaten zu einer Erholung, bei der zum Ende des dritten Quartals sogar der Vorjahreswert erreicht wurde. Im vierten Quartal 2020 kam es zu einer Seitwärtsbewegung des Marktes, bei der das Vorjahresniveau spürbar verfehlt wurde. In den größten Einzelmärkten entwickelten sich die Neuzulassungen mit ähnlichen Ausprägungen rückläufig und lagen am Jahresende im Minus: Frankreich (−25,4 %), Italien (−27,9 %), Großbritannien (−29,4 %) und Spanien (−32,1 %).

Das Neuzulassungsvolumen von leichten Nutzfahrzeugen fiel in Westeuropa im Wesentlichen pandemiebedingt signifikant unter den Wert des Vorjahres.

In der Region Zentral- und Osteuropa wies das Pkw-Marktvolumen im Geschäftsjahr 2020 mit 2,8 Mio. Fahrzeugen ein Minus von 15,9 % gegenüber dem Vorjahr auf. Nach dem Einbruch im zweiten und der Erholung im dritten Quartal verharrte das Neuzulassungsvolumen im vierten Quartal auf dem erreichten Niveau, wobei das Vorjahr moderat unterschritten wurde. Die Nachfrage entwickelte sich im Berichtszeitraum in den einzelnen Märkten unterschiedlich. In Zentraleuropa nahm die Zahl der Neuzulassungen mit einem Rückgang um 23,3 % auf 1,1 Mio. Einheiten erheblich ab. Im Vergleich dazu fiel der Rückgang der Pkw-Verkäufe in Osteuropa (−10,1 %), insbesondere wegen einer geringeren Nachfrageabschwächung in Russland (−8,8 %), schwächer aus.

Das Zulassungsvolumen von leichten Nutzfahrzeugen in Zentral- und Osteuropa lag signifikant unter dem Vorjahresniveau. Dabei war in Russland die Zahl der verkauften Fahrzeuge im Berichtsjahr ebenfalls signifikant niedriger als im Vorjahr.

Das Pkw-Marktvolumen in der Türkei lag im Berichtszeitraum mit 0,6 Mio. Einheiten um mehr als 50 % über dem sehr geringen Vorjahresniveau. Begünstigt wurde der Anstieg vor allem vom hohen Zuwachs im dritten Quartal 2020. In Südafrika blieb die Zahl der Pkw-Neuzulassungen pandemiebedingt stark unter dem vergleichsweise schwachen Wert des Vorjahres (−30,4 %).

Deutschland

Im Geschäftsjahr 2020 verfehlte die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland mit 2,9 Mio. Einheiten (−19,1 %) das hohe Niveau des Vorjahres signifikant. Verstärkt durch die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen negativen Auswirkungen fiel die Pkw-Nachfrage trotz einer temporären Mehrwertsteuersenkung sowie höherer Kaufprämien für Elektrofahrzeuge auf das geringste Niveau seit der deutschen Wiedervereinigung.

Aufgrund der pandemiebedingten Zwangspausen und der Nachfrageschwäche wichtiger Auslandsmärkte blieben die Inlandsproduktion und der Export im Berichtszeitraum erneut hinter den vergleichbaren Vorjahreswerten zurück: Die Pkw-Produktion reduzierte sich um −24,6 % auf 3,5 Mio. Fahrzeuge, insbesondere wegen der um −24,1 % auf 2,6 Mio. Einheiten gesunkenen Pkw-Ausfuhren.

Die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen in Deutschland war im Berichtsjahr deutlich geringer als 2019.

Nordamerika

In Nordamerika gingen die Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (bis 6,35 t) im Geschäftsjahr 2020 mit 17,1 Mio. Fahrzeugen gegenüber dem Vorjahreswert signifikant zurück (−15,9 %). Die negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie waren auch in dieser Region deutlich spürbar. Nach einem drastischen Rückgang der Nachfrage zu Beginn des zweiten Quartals und einer stetigen Erholung in den folgenden Monaten – bis hin zur Erreichung des Vorjahresniveaus im September – verzeichnete die Region im letzten Quartal des Jahres 2020 eine volatile Entwicklung des Marktes, wobei im Dezember eine erneute Erholung einsetzte und das Vorjahresniveau übertroffen wurde. Das Marktvolumen in den USA blieb dabei mit 14,6 Mio. Einheiten (−14,5 %) deutlich unter dem Niveau des Jahres 2019. Von dem Rückgang waren neben dem Pkw-Segment (−28,3 %) auch die leichten Nutzfahrzeuge (−11,9 %) wie SUV- und Pickup-Modelle betroffen. Auf dem kanadischen Automobilmarkt beschleunigte die Covid-19-Pandemie den in 2018 begonnenen rückläufigen Trend im Berichtsjahr signifikant (−19,7 %). In Mexiko fielen die Verkaufszahlen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (−28,0 %) stark und verfehlten im vierten Jahr in Folge den Vorjahreswert.

Südamerika

In den Märkten der Region Südamerika war das Neuzulassungsvolumen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen 2020 – nach dem drastischen Rückgang im zweiten, einer kräftigen Erholung im dritten und einer Seitwärtsbewegung im vierten Quartal, wobei die Werte des Vorjahres nicht wieder erreicht wurden – mit 3,1 Mio. Einheiten stark rückläufig (−28,1 %). Die Region Südamerika verzeichnete die prozentual stärksten negativen Auswirkungen auf die Automobilmärkte. In Brasilien wurde die im Jahr 2017 begonnene Erholung der Automobilnachfrage im Berichtsjahr unterbrochen: Die Zahl der Neuzulassungen lag mit 2,0 Mio. Fahrzeugen (−26,7 %) stark unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die Fahrzeugexporte aus brasilianischer Produktion verringerten sich erneut, und zwar um −24,3 % auf 324 Tsd. Einheiten. Auf dem argentinischen Markt wirkte sich die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 ebenfalls negativ auf die Nachfrage nach Pkw und leichten Nutzfahrzeugen aus. Im Berichtsjahr 2020 reduzierten sich dort die Verkaufszahlen stark um −26,6 % auf 0,3 Mio. Einheiten.

Asien-Pazifik

In der Region Asien-Pazifik belasteten die Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 ebenfalls den Berichtszeitraum. Nach dem sehr starken Rückgang im ersten, der zügigen Erholung im zweiten und dem Wiedererreichen der Vorjahreswerte im dritten Quartal bewegte sich die Nachfrage im letzten Quartal 2020 moderat über dem Vorjahresniveau. Das Pkw-Marktvolumen lag mit 30,9 Mio. Einheiten (−9,6 %) spürbar unter dem Vorjahresniveau. Dies war auch auf die Entwicklung des chinesischen Pkw-Marktes zurückzuführen, der das Nachfragevolumen des Vorjahres aufgrund der Covid-19-Pandemie mit 19,9 Mio. Einheiten (−6,5 %) merklich verfehlte. Nach den drastischen Verlusten im ersten Quartal 2020 zeigten sich dort im weiteren Jahresverlauf klare Erholungstendenzen des Gesamtmarktes. In Indien gingen die Pkw-Verkäufe gegenüber dem Vorjahr um −17,3 % auf 2,3 Mio. Einheiten signifikant zurück. Auf dem japanischen Pkw-Markt wurden im Berichtszeitraum mit 3,8 Mio. Einheiten (−11,2 %) deutlich weniger Fahrzeuge nachgefragt als im Vorjahr, was neben der Covid-19-Pandemie auch auf die erfolgte Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Oktober 2019 zurückzuführen war.

Die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen in der Region Asien-Pazifik sank im Vergleich zum Vorjahr signifikant. In China, dem dominierenden Markt der Region und dem größten Markt weltweit, wurde das Zulassungsvolumen des Vorjahres merklich unterschritten. In Japan lag die Zahl neu zugelassener Fahrzeuge signifikant, in Indien drastisch unter dem Niveau des Vorjahres.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR NUTZFAHRZEUGE

Die weltweite Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 6 t war im Geschäftsjahr 2020 auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten bedingt durch die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 erheblich rückläufig gegenüber dem Vorjahr: 460 Tsd. Fahrzeuge wurden neu zugelassen (−20,1 %). Trotz anhaltender Unsicherheit infolge der Covid-19-Pandemie war im zweiten Halbjahr 2020 auf fast allen für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten eine Erholung gegenüber dem ersten Halbjahr zu verzeichnen.

In den 27 EU-Staaten ohne Malta, aber zuzüglich Großbritannien, Norwegen und der Schweiz (EU27+3) lag die Zahl der Neuzulassungen von Lkw mit insgesamt 273 Tsd. Fahrzeugen um −27,4 % stark unter dem Vorjahresniveau. In Deutschland, dem größten Markt in dieser Region, wurde das Vorjahresniveau erheblich unterschritten. Der bereits erwartete Marktrückgang für 2020 wurde durch die Covid-19-Pandemie insbesondere im zweiten Quartal verstärkt. Auch der russische Markt verschlechterte sich spürbar aufgrund der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden wirtschaftlichen Einbußen. Die Türkei verzeichnete mehr als eine Verdopplung der Neuzulassungen, im Vergleich zu einem allerdings sehr niedrigen Vorjahresniveau. Dagegen entwickelte sich der südafrikanische Markt signifikant rückläufig. In Brasilien, dem größten Markt der Region Südamerika, lag die Lkw-Nachfrage pandemiebedingt deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

Auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten lag die Nachfrage nach Bussen pandemiebedingt stark unter dem Vorjahresniveau. Zu dieser Entwicklung trugen alle wesentlichen Märkte innerhalb der EU27+3 bei, insbesondere der Reisebusmarkt kam nahezu zum Erliegen. Die Nachfrage in Brasilien lag sehr stark und in Mexiko um mehr als die Hälfte unter Vorjahr.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR POWER ENGINEERING

Die Märkte für Power Engineering unterliegen unterschiedlichen regionalen und konjunkturellen Einflüssen; deshalb sind die jeweiligen Geschäftsverläufe meist unabhängig voneinander.

Der Marinemarkt zeigte sich im Jahr 2020 auf deutlich niedrigerem Niveau im Vergleich zum Vorjahr. Die geringere Nachfrage resultierte vorwiegend aus den globalen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und den Unsicherheiten über zukünftige Emissionsregularien sowie im Bereich der Handelsschifffahrt aus den negativen Einflüssen der anhaltenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Im Marktbereich der Kreuzfahrtschiffe kam die Nachfrage, bedingt durch die angespannte Liquiditätssituation als Folge der Covid-19-Pandemie, nahezu zum Erliegen. Auch der in ähnlicher Weise durch Einnahmeausfälle betroffene Bereich der Passagierfähren war von einem Nachfragerückgang betroffen, der teilweise aus Projektverschiebungen resultierte. Der durch staatliche Investitionen getragene Spezialmarkt für Behördenschiffe zeigte sich stabil. Im Offshore-Sektor hemmten die vorhandenen Überkapazitäten und der niedrige Ölpreis nahezu komplett die Investitionen in die Offshore-Ölgewinnung. China, Südkorea und Japan waren weiterhin die dominierenden Schiffsbauländer mit einem Weltmarktanteil von rund 85 % gemessen an der Anzahl der Schiffe. Übergreifend war in allen Bereichen des Marinemarktes aufgrund des weiterhin niedrigen Marktvolumens ein anhaltend deutlicher Wettbewerb und damit verbunden ein starker Preisdruck spürbar.

Der Markt für Energieerzeugung konnte seine positive Entwicklung aufgrund der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 nicht fortsetzen und war insgesamt deutlich rückläufig. Die meisten Projekte wurden infolge der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 und der pandemiebedingten Unsicherheiten verschoben und teilweise storniert. Aufgrund des Ölpreis-Verfalls und niedriger Equipmentpreise entwickelte sich eine kurzfristig steigende Nachfrage aus Entwicklungsländern nach HFO (Heavy Fuel Oil)-Bestandsmotoren. Gleichwohl hielt der Trend weg von schwerölbetriebenen Kraftwerken hin zu mit Dual-Fuel sowie mit Gas betriebenen Kraftwerken weiterhin an. Es bestand nach wie vor ein hoher Bedarf an neuen Energielösungen wie Wasserstoff-, Batterie- oder Solartechnologien mit starker Tendenz hin zu höherer Flexibilität und dezentraler Verfügbarkeit. Aufgrund der negativen Auswirkungen des Coronavirus SARS-CoV-2 nahmen die Lagerbestände im Berichtszeitraum zu, sodass der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck verstärkt wurde.

Der Markt für Turbomaschinen hat sich im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert. Die Covid-19-Pandemie hatte eine verzögerte negative Auswirkung auf die Nachfrage nach Turbokompressoren in der Grundstoff-, Öl-, Gas- und Prozessindustrie und fiel, je nach Marktsegment und Region, unterschiedlich stark aus. Investitionen in Ölförderungsanlagen blieben trotz erheblicher, kurzfristiger Preisschwankungen auf Vorjahresniveau. Auch die Nachfrage nach Turbokompressoren für industrielle Gase konnte sich leicht unter dem Vorjahresniveau halten. Hingegen ging die Nachfrage in der Grundstoff- und Prozessindustrie erheblich zurück. Durch die Covid-19-Pandemie verzeichneten nahezu alle Regionen, außer China, tiefere Einbrüche in der Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr. Das Dampf- und Gasturbinengeschäft war weiterhin geprägt durch Überkapazitäten bei den Stromproduzenten. Zusätzlich hatten die pandemiebedingten Unsicherheiten sowie der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen erheblichen Rückgang der Nachfrage zur Folge.

Der After-Sales-Markt für Dieselmotoren entwickelte sich im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt positiv und profitierte von einem weiter steigenden Interesse an langlaufenden Wartungsverträgen und Nachrüstungslösungen. Infolge der Covid-19-Pandemie ging die Nachfrage nach Standardprodukten jedoch zurück, und die Entscheidungen über investitionsintensive Umbauten verzögerten sich aufgrund von finanziellen Engpässen auf Seite der Kunden. Der After-Sales-Markt für Turbomaschinen brach nach der deutlichen Erholung im Vorjahr aufgrund der Covid-19-Pandemie in 2020 stark ein. Auch hier wurden aufgrund von finanziellen Engpässen investitionsintensive Umbauten verschoben beziehungsweise storniert.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR FINANZDIENSTLEISTUNGEN

Automobile Finanzdienstleistungen wurden im Jahr 2020 insbesondere in den ersten drei Monaten auf hohem Niveau nachgefragt, was unter anderem auf die weiterhin niedrigen Leitzinsen in wesentlichen Währungsräumen zurückzuführen war. Gleichwohl übte die Covid-19-Pandemie im Berichtszeitraum in nahezu allen Regionen Druck auf die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen aus. Insbesondere im zweiten Quartal 2020 waren die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie weltweit spürbar. Im dritten und vierten Quartal erholten sich die Märkte für automobile Finanzdienstleistungen teilweise.

Der europäische Pkw-Markt war vor allem im zweiten Quartal 2020 von der Covid-19-Pandemie geprägt, was im Berichtszeitraum insgesamt zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage im Automobilgeschäft geführt hat. In diesem anspruchsvollen Marktumfeld konnte der Anteil von Leasing- und Finanzierungsverträgen am Fahrzeugabsatz in den europäischen Märkten weiter ausgebaut werden, auch wenn die absoluten Zahlen der abgeschlossenen Verträge hinter dem Vorjahresergebnis zurückblieben. Integrierte Mobilitätsdienstleistungen, zum Beispiel Parken, Tanken und Laden, wurden verstärkt nachgefragt. Das Geschäft mit After-Sales-Produkten wie Inspektions-, Wartungs- und Verschleißverträgen sowie automobilbezogenen Versicherungen konnte im aktuellen Marktumfeld auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

In Deutschland führten die Herausforderungen der Covid-19-Pandemie dazu, dass die Zugänge an kreditfinanzierten und geleasten Neufahrzeugen im Jahr 2020 unter den Werten des Vorjahres lagen. Im Leasinggeschäft mit Einzelkunden setzte sich die in 2019 begonnene Verschiebung von Finanzierung zu Leasing weiter fort.

In Südafrika hat sich die Nachfrage nach Finanzierungs- und Versicherungsprodukten nach Rückgängen im ersten Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte 2020 stabilisiert, lag aber im Berichtszeitraum unter dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund niedriger Zinsen nahmen Barkäufe zu, auch fahrzeugfremde Darlehen wurden für den Fahrzeugkauf genutzt.

In der gesamten Region Nordamerika war durch die Covid-19-Pandemie ein Rückgang der Nachfrage nach Neuwagen zu verzeichnen. In den USA nahm die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen jedoch leicht zu; der Anteil an den Fahrzeugverkäufen stieg. Dabei war eine Verlagerung von Leasing- hin zu Finanzierungsverträgen zu beobachten sowie ein Anstieg im Gebrauchtwagenbereich. Auch in Kanada lag der Anteil an Leasing- und Finanzierungsverträgen im Geschäftsjahr 2020 über Vorjahresniveau. Absolut ging die Anzahl der Verträge aufgrund der geringeren Auslieferungen jedoch zurück. In Mexiko war sowohl für die absolute Anzahl an Finanzierungsverträgen sowie für den prozentualen Anteil eine rückläufige Entwicklung zu beobachten, was unter anderem auf das aktuell eingeschränkte Flottengeschäft zurückzuführen war.

In der Region Südamerika lag die Nachfrage nach Fahrzeugen und automobilen Finanzdienstleistungen im Berichtsjahr unter dem Vorjahr. Nach den pandemiebedingten Rückgängen im zweiten und dritten Quartal erholte sie sich zum Jahresende 2020. In Brasilien hat sich der Trend zum Flottengeschäft und zu Langzeitvermietungen weiter verstärkt; die Vertragszahlen der Langzeitvermietung übertrafen den Vorjahreswert. In einem schwierigen makroökonomischen Umfeld erwarben die Kunden in Argentinien ihre Fahrzeuge überwiegend in bar; die Nachfrage nach automobilen Finanzdienstleistungen ging im Vergleich zum Vorjahr zurück.

In China erholte sich der Pkw-Markt ab dem zweiten Quartal 2020 von der Covid-19-Pandemie. Die Lockerungen der Beschränkungen führten kontinuierlich zu ansteigenden Vertragsabschlüssen bei automobilbezogenen Finanzdienstleistungen, die insgesamt leicht oberhalb des Vorjahresniveaus lagen. In Japan waren die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in Form eines schwächeren Neuwagenabsatzes und damit verbundenen Nachfragerückgängen bei Finanzierungs- und Leasingprodukten spürbar. In Indien lag die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen unter dem Vorjahr, zog aber im Jahresverlauf bei sich stabilisierenden Kreditzinssätzen im Neu- und Gebrauchtwagengeschäft wieder an.

Auch im Nutzfahrzeugbereich führte die Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 zu erheblichen Rückgängen bei der Nachfrage nach Neu- und Gebrauchtfahrzeugen. In der Folge waren in Europa in gleichem Maße gesunkene Leasing- und Finanzierungsverträge zu verzeichnen, in Brasilien stieg jedoch die Penetrationsrate der Finanzprodukte.