Refinanzierung
REFINANZIERUNGSSTRUKTUR DES VOLKSWAGEN KONZERNS
Stand 31. Dezember 2020
Bei den Refinanzierungsaktivitäten des Volkswagen Konzerns im Jahr 2020 wurden diverse Instrumente und Märkte genutzt.
Im Konzernbereich Automobile hat der Volkswagen Konzern im September 2020 erstmalig Green Bonds mit einem Volumen von 2,0 Mrd. € und Laufzeiten von acht und zwölf Jahren erfolgreich am Markt platziert. Die Green Bonds basieren auf dem im März 2020 vorgestellten Green Finance Framework für auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Finanzinstrumente. Die Mittelverwendung dient gezielt Refinanzierungen des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB) und der neuen rein batterieelektrischen Fahrzeuge ID.3 und ID.4.
Durch die Platzierung unbesicherter, nachrangiger Hybridanleihen mit einem Nominalvolumen von insgesamt 3,0 Mrd. € haben wir die Netto-Liquidität gestärkt. Die Anleihen haben eine unbefristete Laufzeit. Eine Anleihe mit einem Volumen von 1,5 Mrd. € ist erstmals nach fünf Jahren durch die Emittentin kündbar, die weitere über 1,5 Mrd. € erstmals nach neun Jahren. Die Transaktionen dienen unter anderem der Refinanzierung der 2014 begebenen und zum 24. März 2021 gekündigten Hybridanleihe mit einem Nominalvolumen von 1,25 Mrd. €.
Im US-amerikanischen Kapitalmarkt wurden im Mai und November 2020 Anleihen mit einem Volumen von jeweils insgesamt 4,0 Mrd. USD bei Investoren platziert. Im kanadischen Refinanzierungsmarkt wurden Schuldverschreibungen mit einem Volumen von 1,0 Mrd. CAD ausgegeben. Zusätzlich wurden erstmals seit 2015 Privatplatzierungen unter dem Automotive Emissionsprogramm platziert.
Für den Konzernbereich Finanzdienstleistungen wurden öffentliche Euro-Benchmark-Anleihen über insgesamt 2,15 Mrd. € begeben. Ergänzend wurden Privatplatzierungen in diversen Währungen und Regionen emittiert.
Neben der Platzierung von erstrangigen und unbesicherten Anleihen waren Asset-Backed-Securities (ABS)-Transaktionen ein weiterer Bestandteil unserer Refinanzierung. In Europa wurden ABS-Transaktionen in Höhe von etwa 3,2 Mrd. € öffentlich platziert. Außerdem wurden ABS-Transaktionen in den USA, China und Japan begeben.
Zusätzlich war der Volkswagen Konzern auch im Commercial-Paper-Markt mit mehreren Emissionsgesellschaften aktiv.
Der Anteil der festverzinslichen Instrumente war im vergangenen Jahr mehr als doppelt so hoch wie der Anteil der variabel verzinslichen.
Durch den gleichzeitigen Einsatz von Derivaten wird das Ziel verfolgt, bei Refinanzierungen grundsätzlich das Zins- und das Währungsrisiko weitestgehend auszuschließen.
Die folgende Tabelle zeigt, wie unsere Geld- und Kapitalmarktprogramme zum 31. Dezember 2020 genutzt wurden, und veranschaulicht die finanzielle Flexibilität des Volkswagen Konzerns:
Programme |
Rahmen Mrd. € |
Ausnutzung am 31.12.2020 Mrd. € |
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|
|
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Commercial Paper |
43,8 |
8,2 |
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Anleihen |
164,3 |
94,7 |
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davon Hybrid-Emissionen |
|
15,5 |
||
Asset Backed Securities |
92,0 |
41,1 |
Die im Dezember 2019 durch die Volkswagen AG abgeschlossene syndizierte Kreditlinie in Höhe von 10,0 Mrd. € wurde 2020 unterjährig in Anspruch genommen. Des Weiteren wurde die syndizierte Kreditlinie im Rahmen der ersten Verlängerungsoption um ein Jahr verlängert. Es besteht die Möglichkeit, die Laufzeit nach Zustimmung der Banken um ein weiteres Jahr bis maximal 2026 zu verlängern. Die Fazilität war zum Jahresende 2020 ungenutzt.
Bei weiteren Konzerngesellschaften bestanden syndizierte Kreditlinien über insgesamt 12,7 Mrd. €, von denen 1,3 Mrd. € gezogen wurden. Daneben hatten Konzerngesellschaften in verschiedenen Ländern mit nationalen und internationalen Banken bilaterale, bestätigte Kreditlinien über insgesamt 4,8 Mrd. € vereinbart, von denen 0,6 Mrd. € genutzt wurden.