Volkswagen Group China

GESCHÄFTSVERLAUF

China blieb im Jahr 2020 der größte Einzelmarkt für Volkswagen. Der Konzern bietet auf dem chinesischen Markt mehr als 160 importierte und lokal gefertigte Modelle der Marken Volkswagen Pkw, JETTA, Audi, ŠKODA, Porsche, Bentley, Lamborghini, Bugatti, Volkswagen Nutzfahrzeuge, MAN, Scania sowie Motorräder der Marke Ducati an. Mit 3,8 (4,2) Mio. Einheiten (inklusive der Importe) lieferten wir 2020 auf einem pandemiebedingt merklich schwächeren chinesischen Gesamtmarkt weniger Fahrzeuge an Kunden aus als im Vorjahr; der Volkswagen Konzern blieb jedoch mit einem Marktanteil von 19,3 % die klare Nummer eins bei chinesischen Kunden. Neue Modelle erreichten eine gute Marktperformance, darunter das neue Volkswagen Pkw Flaggschiff Touareg e-Hybrid, der Viloran, der JETTA SUV VS7, der Porsche Taycan sowie die Modelle Q2 und Q3 von Audi. Die neuen Modelle Tayron und Tharu haben sich schnell an die Spitze des A-SUV-Marktes gesetzt. Im Rahmen der SUV-Offensive haben wir im Jahr 2020 zehn neue Modelle auf den Markt gebracht. Sie trugen dazu bei, dass wir die Auslieferungen im SUV-Segment steigern und unsere Position als Nummer 1 behaupten konnten. Das Segment der New Energy Vehicle (NEV) war 2020 das am schnellsten wachsende Segment in China. Mit sieben neuen NEV-Modellen erhöhte sich das Portfolio des Konzerns auf 22 elektrifizierte Modelle in China. Die Premiummarken Audi, Porsche und Bentley überzeugten erneut mit starken Verkaufszahlen und auch die junge Einstiegsmarke JETTA konnte gleich im ersten vollen Verkaufsjahr zahlreiche Kunden gewinnen.

Im Jahr 2020 hat Volkswagen in China trotz der Covid-19-Pandemie seine strategische Ausrichtung auf die Elektromobilität mit voller Kraft fortgesetzt: Die beiden MEB-Werke in Foshan und Anting haben planmäßig die Produktion gestartet und bringen eine Produktionskapazität von 600 Tsd. Einheiten pro Jahr in den Konzern ein. Die Modelle ID.4 X von SAIC VOLKSWAGEN und ID.4 CROZZ von FAW-Volkswagen sind die ersten Fahrzeuge, deren Fertigung 2020 anlief; drei weitere Modelle der ID.-Familie sollen 2021 folgen. Bis 2023 wird Volkswagen Pkw acht Modelle der ID.-Familie auf dem chinesischen Markt anbieten, der eine entscheidende Rolle in der globalen E-Mobilitätsstrategie des Konzerns spielt. Volkswagen hat 2020 seinen Anteil an der Volkswagen (Anhui), ehemals JAC Volkswagen, von 50 auf 75 % erhöht. In der Investition enthalten ist auch der Erwerb von 50 % der Anteile an JAG, der Muttergesellschaft des Volkswagen Joint-Venture-Partners JAC. Das Werk der Volkswagen (Anhui) für reine Elektrofahrzeuge hat eine maximale Produktionskapazität von 350 Tsd. Einheiten pro Jahr und soll bis Ende 2022 fertiggestellt werden. Die Serienproduktion von Modellen auf MEB-Basis soll dort 2023 starten. Volkswagen hat einen weiteren Partner gefunden, um den künftigen Bedarf an Batteriekapazität für seine chinesischen E-Modelle abzusichern: Volkswagen (China) Investment Co. Ltd. will mit 26 % zum größten Anteilseigner von Gotion High-Tech Co., Ltd. werden und damit der erste internationale Automobilhersteller, der direkt in einen chinesischen Batterielieferanten investiert. Die Marke Audi arbeitet mit dem Joint-Venture-Partner FAW daran, ab 2024 gemeinsam ein Unternehmen für die Produktion von reinen Elektrofahrzeugen auf Basis der Premium Plattform Elektrik (PPE) zu etablieren; der nächste große Schritt für die lokale Produktion von E-Fahrzeugen. Zudem hat der Konzern in China 2020 die Fertigung von Komponenten des Elektroantriebs gestärkt, um auf die schnell wachsende Nachfrage nach E-Mobilität vorbereitet zu sein.

Im Geschäftsjahr 2020 produzierten unsere Gemeinschaftsunternehmen insgesamt 3,6 (3,9) Mio. Fahrzeuge. Die Joint Ventures fertigen sowohl etablierte Konzernmodelle als auch für chinesische Kunden modifizierte (zum Beispiel mit verlängertem Radstand) sowie speziell für den chinesischen Markt konzipierte Fahrzeuge (etwa die Volkswagen Modelle Lamando, Lavida, New Bora, New Santana und Teramont).

Das anteilige Operative Ergebnis der Joint Ventures belief sich im Berichtsjahr auf 3,6 (4,4) Mrd. €. Belastungen aus dem pandemiebedingten Absatzrückgang und einem wettbewerbsintensiveren Marktumfeld standen Mixverbesserungen und Kostenoptimierungen gegenüber.

Die Werte der Joint-Venture-Gesellschaften in China sind im Operativen Ergebnis des Konzerns nicht enthalten, da sie At Equity konsolidiert werden. Ihre Ergebnisse werden anteilig ausschließlich im Finanzergebnis des Konzerns erfasst.